Notfall bei Hund & Katze
Erkennen und schnell handeln
Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze krank wird ist die Sorge groß.
Doch genau in solchen Momenten ist Ruhe und schnelles Handeln gefragt.
Bereiten Sie sich also am besten vorher ausreichend darauf vor, was im Notfall zu tun ist.
Was ist ein Notfall?
Anzeichen für einen Notfall können manchmal offensichtlich (wie offene Verletzungen), manchmal aber auch recht schwer zu erkennen sein.
Die folgenden Symptome können Hinweis auf einen Notfall sein:
- Ein Bein wird plötzlich nicht mehr belastet.
- Große, offene oder stark blutende Wunden (größer als eine Handfläche)
- Apathisches Auf-der-Seite-Liegen
- Fehlende Ansprechbarkeit
- Starkes Hecheln oder lautes Jaulen
- Atemnot
- Krämpfe
Welche Notfälle können beim Tier vorkommen?
Verletzungen
Verkehrsunfälle oder ein Sturz können äußerlich sichtbare oder auch innere Verletzungen zu Folge haben. Je größer eine solche Wunde ist, desto dringlicher ist auch ihre Versorgung.
Magendrehung
Vor allem große Hunde haben ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung, da ihr Brustkorb mehr Platz bietet. Eine Magendrehung erkennen Sie durch Unruhe, starken Speichelfluss, Versuche zu Erbrechen und immer schlechter werdenden Kreislauf (u.a. blasse Schleimhäute). Dies ist immer ein Notfall und muss sofort behandelt werden.
Vergiftung
Ausliegende Köder, Arzneimittel oder auch Lebensmittel können bei Tieren eine Vergiftung auslösen. Vergiftung haben oft eher unspezifische Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Apathie in steigender Intensität. Achten sie daher bitte genau auf Ihr Tier und bringen Sie es bei beobachteter Aufnahme auch ohne Symptome zu einem Tierarzt.
Hitzschlag
Im Sommer können viele Hunde mit langem Fell oder kurzer Nase schnell überhitzen. Achten Sie bitte auf ausreichend Schatten und Wasser, verwenden Sie gegebenenfalls ein nasses Handtuch und bieten Sie dieses als Decke an. Lassen Sie Ihr Tier niemals alleine für längere Zeit im Auto! Bei sommerlichen Temperaturen reichen schon Minuten, um das Auto auf Temperaturen aufzuheizen, die für Ihr Tier nicht mehr aushaltbar sind.
Was ist kein Notfall und kann bis zum nächsten (Werk-)Tag warten?
Manche Symptome sind zwar bedenklich, aber keinesfalls so schlimm, dass sofort ein Tierarzt aufgesucht werden muss. Hierzu gehören:
- Durchfall bei einem erwachsenen Tier (Für Welpen kann eine Durchfallerkrankung sehr schnell fatal verlaufen.)
- Leichtes oder einmaliges Erbrechen
- Juckreiz
- Kleine Verletzungen, die nicht so stark bluten
- Zecke
Tierärztlicher Notdienst werktags:
Unter der Woche sind wir von 9 bis 22 Uhr für Sie da. Bitte melden Sie jeden Notfall telefonisch an (06032- 35292).
Da wir ein sehr kleines Team sind, haben wir begrenzte Kapazitäten und werden Sie im Falle von Engpässen ggf. an die örtlichen Kliniken überweisen.
Bitte beachten Sie außerdem, dass im Notdienst eine gesetzlich vorgeschriebene Notfallgebühr von 50€ netto erhoben wird und die Leistungen mindestens im doppelten Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) abgerechnet werden müssen. Diese Kosten sind bar oder mit EC-Karte direkt im Anschluss an die Behandlung zu begleichen.
Nachzulesen ist der Beschluss des Bundesrates zur Notdienstgebühr auf der Website des Bundesrates.
Tierärztlicher Notdienst an Wochenenden & Feiertagen:
Um unseren Patienten die bestmögliche Versorgung an Wochenenden & Feiertagen zu ermöglichen, sind wir Mitglied im Notdienstring Mittelhessen.
Die jeweils diensthabenden Praxen können Sie über die Bandansage unseres Anrufbeantworters unter 06032- 35292 oder unter www.Tiernotdienst-Mittelhessen.de erfahren.
Bitte wenden Sie sich im Notfall immer vorher telefonisch an die jeweiligen diensthabenden Tierarztpraxen.
Gegen welche Erkrankungen muss ich meine Katze impfen lassen?
Bei Wohnungskatzen:
- Katzenschnupfen
- Katzenseuche
Bei Freigängern oder Aufenthalt in einer Tierpension außerdem:
- Tollwut (bei Freigängern)
- Katzenleukämie
- infektiöse Bauchfellentzündung (FIP)
Und gegen was muss ich mein Kaninchen impfen lassen?
- Myxomatose
- RHD 1 & 2 (Chinaseuche)
RHD steht für Rabbit Haemorrhagic Disease (Chinaseuche). Die Erkrankung wird durch ein Virus verursacht. Jahrelang trat in Deutschland nur die Virusvariante RHD 1 auf, seit 2014 breitet sich nun auch die RHD 2 Variante aus. Die Erkrankung wird u.a. durch Zecken, Mücken, kontaminiertes Grünfutter oder durch direkten Kontakt übertragen. Nach einer Infektion kommt es meist innerhalb von 1-3 Tagen zum Tod.
Die bisherigen Impfstoffe decken nur die RHD 1 Variante des Virus ab, deswegen ist es notwendig Kaninchen noch mit einem speziellen RHD 2 Impfstoff zu schützen. Dieser neue Impfstoff liegt uns jetzt vor. Er muss in einem Abstand von mindestens 14 Tagen zu anderen Impfstoffen eingesetzt werden und alle 6 Monate aufgefrischt werden.